Hauke Ritz ist Dr. der Philosophie und Publizist. Er beschäftigt sich unter anderem mit den Themen Außenpolitik und Friedensforschung und erforscht vor allem die Wechselwirkung zwischen Kultur- und Geopolitik im derzeitigen Ost-West-Konflikt. In den zurückliegenden Jahren hat er viele Male Russland bereist. Im Oktober letzten Jahres veröffentlichte Hauke Ritz zusammen mit der Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot das Buch Endspiel Europa.
Krieg ist grausam und zu verurteilen. Doch wen verurteilt man? Den alleinigen medial präsentierten Aggressor? Oder auch diejenigen, die den Konflikt über Jahre mit geschürt und angestiftet haben? Welche tiefer liegenden Verstrickungen gibt es, die man auf den ersten Blick nur schwer erkennt? Der Philosoph Hauke Ritz und die Schauspielerin und Schriftstellerin Philine Conrad diskutieren den aktuellen Krieg, auch hinsichtlich kultureller Unterschiede und Interessen. Wie kommt es dazu, dass man als Verfechter Putins gilt, wenn man an eine Lösung ohne deutsche Waffen glaubt und versucht, den Werten einer ehemaligen Friedenspartei treu zu bleiben? Und welche Argumente gibt es gegensätzlich, die militärisch schwächere Partei aktiv zu unterstützen, um so schnell wie möglich Frieden zu schaffen? Eine Einladung, alle Meinungen und Argumente offen zu diskutieren.
Das eigentliche Ziel der Informationskriegsführung ist die Entmenschlichung des Gegners.
Aus „Endspiel Europa“
Die Musik
Zum Gespräch spielt das Trio Simon Drees/Matthias Bauer/Tobias Morgenstern eine freie Musik, die nicht stilistisch gebunden ist. Die drei Musiker schöpfen aus ihren jeweils ganz eigenen Ausdrucksweisen und begeben sich gemeinsam in einen musikalischen Dialog.
Da die Drei aus verschiedenen Genres kommen, entsteht ein besonderer Mix. Es ist eine Art Melange, die aus im Moment frei Erfundenem und gleichzeitig auch aus bekannten Pattern, Sounds und Rhythmen eine sich oft verändernde Struktur erzeugt. Die Formen entstehen unmittelbar und ohne vorherige Absprache. Alles ist ein sich ständig austauschender Prozess von unterschiedlichsten musikalischen Einflüssen, dessen Entwicklung und dessen Ende offen bleiben.
Was die drei Musiker verbindet, ist die Art des Hörens auf Strukturen, Klänge, Rhythmen, Formen und vor allem der Umgang mit Intensität in jeder Sekunde – so wirkt die Musik des Trios oft wie aus einem Guss. Stille und dichteste Klangmasse werden eins. Mehrere Tempi verschmelzen zu einem Fluss. Konkrete melodische Phrasen lösen sich auf und münden in einen freitonalen Klangkosmos.
Simon Jakob Drees ist Violinist und Sänger, Pädagoge, Komponist und Improvisationsmusiker sowie Gestalt-Musiktherapeut und Spezialist für Obertongesang. Er entwickelt eine ursprüngliche und körperliche, emotionale und kontaktvolle Musizierweise: eigenartig und vielfältig, konventionell und unkonventionell, vokal und instrumental. In seinen Solokonzerten öffnet er durch seinen ausgeprägten Personalstil sich und dem Hörer einen schöpferischen Raum. Seit 1993 ist Drees als freiberuflicher Musiker solistisch und in diversen Projekten mit eigener und anderer Musik im Bereich Neue Musik, Improvisation und Theatermusik tätig. Er prägt nicht nur durch seine kontinuierliche Konzerttätigkeit die musikalische Landschaft, sondern auch durch die Arbeit im von ihm gegründeten Mirkaledo-Institut für improvisierte Musik und dialogische Entfaltung.
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Matthias Bauer ist Kontrabassist, Vocalperformer, Komponist, Interpret und einer der aktiven Persönlichkeiten der Neuen Musik in Berlin. Er arbeitet sowohl in Ensembles für zeitgenössische Musik als auch in der Szene für freie Improvisation. Bauer trat mit vielen international renommierten Musikern der Free-Improviser-Szene auf und nahm an verschiedenen Ensembles und Festivals teil. Ein zentrales Anliegen ist seine eigene Solo-Performance unter Einbeziehung der Stimme.
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