Break on through to the ODER side
Eine Kunstaktion am 19./20. und 26./27. Juli
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Landschaft und Menschen beidseitig der Oder sind von mannigfachen Kulturen geprägt. Mit dem Kriegsende vor 80 Jahren wurde der Austausch jäh abgebrochen, die Oder wurde grüne Grenze. Das Projekt Break on through to the ODER side interveniert hier künstlerisch – mit Ausstellung, Performances und Installationen. Für zwei Wochen entsteht am Oderufer in Zollbrücke eine Siedlung mit temporärer Fährverbindung über den Fluss, die verwobene Geschichten und neue Zukunften aufwühlt.
Ein Bilderturm aus Portrait-Fragmenten von Menschen und Tieren des Grenzstreifens lädt zum Betreten und Meditieren ein. Es campt dauerhaft ein Parlament von aktuell Geflüchteten, das Publikum kann partizipieren. Eine Klanginstallation vereint Rhythmen aus Polen und Deutschland. Bei Audiospaziergängen auf Sandbänken lernt man erwobene Biografien kennen. Performende Fährleute schiffen Sie über die Oder.
Die Aktion ist kuratiert von Almut Undisz (Theater am Rand) und Heiko Michels (Limited blindness) in Kooperation mit Liederlauschen am Rand.
> Ankündigung im Jahresmagazin Kulturland Brandenburg lesen
Programm
Eröffnung mit Parade, Picknick und Worten von Kulturstaatssekretär Tobias Dünow
19. Juli, 13 Uhr
Dauerhaft zu erleben:
19./20. und 26./27. Juli,
jeweils von 13–20 Uhr
Tobias Lenel, Marc Weiser, Marysia Dąbrowska, Heiko Michels
Break on through
Sprachfluss-Performance/Fährfahrten
Michael Kurzwelly und die Bürger*innen von Słubfurt
Die Botschaft von Nowa Amerika
Soziale Skulptur
Ryszard Matecki
Zakrzyczenie – eine Geschichte über die Angst
Wort-Illustrationen/Schnipseljagd
Chris Hartschuh und Paula Bogati
Le Passage Deux
Installation
Performance am 19. Juli, 15:30 Uhr
Liz Erber & Gäste
Borderland ReWilding
Tanz-Langperformance im Grenzland und Paraden für alle
Parade der Kakophonie am 19. Juli, 13Uhr, und am 26. Juli, 12:30 Uhr, Treffpunkt am Theater am Rand
Jana Debrodt
Im Fluss verankert
Audioinstallation
Daniel Rocher
Hier und Dort
Holzinstallationen
Karolina Kuszyk
In den Häusern der anderen/Poniemieckie
Objekte, Fotos, Audio
Lesung am 26. Juli, 16:30 Uhr
Mido Kawamura
Kostüm und Textilkunst
Catharina Amann & Iwona Kowalczyk
Deine Geschichte (er)zählt!
Audiowalks
Einzelne Veranstaltungen und Aktionen:
Tomasz Kurianowicz, Heiko Michels, Michael Kurzwelly
Oder Talks
> 20. Juli, 15 Uhr Im Spiegel des Publikums – Künstlergespräch
> 26. Juli, 14:30 Uhr ODER und i ODRA – eine grenzüberschreitende Gesellschaft? Kurzwelly & Gäste
> 27. Juli 15 Uhr Aufrüstung: Deutsche Waffen-Angst ODER polnische Wehrfähigkeit? Kurianowicz & Gäste
Marc Weiser & Gäste
Panta Rhei
Psychogeographische Klangschiff-Exkursionen (Fahrt eine Stunde*)
> 19. Juli, 20 und 21 Uhr (Gast: Joanna G. Auguri)
> 25. Juli, 20 und 21 Uhr (Gast: Caroline C. Tallone)
> 26. Juli, 20 und 21 Uhr (Gast: Zinc & Copper)
> 27. Juli, 12Uhr (Gäste: Hilary Jeffery & Eleni Poulou)
Reservierung: limited-blindness.eu/panta
Infos zu den Aktionen

Performance
Break on through
Sprachfluss-Performance/Fährfahrt
Abfahrten halbstündlich*
täglich 13–20 Uhr
* Die Fährfahrten sind kein Transport im Sinne des Personenbeförderungsgesetzes. Nutzung auf eigene Verantwortung.
Performer: Marysia Dąbrowska, Tobias Lenel, Marc Weiser
Text & Regie: Heiko Michels
„Steigen sie ein, jetzt verlassen wir festes Terrain, jetzt verlassen sie ihr Festland, kommen sie mit in den Fluss, man steigt nur einmal in den selben Fluss, und wir werden nicht als dieselben aussteigen, links und rechts sehen sie Deiche und Buhnen, aber eigentlich: alles ist hier Sumpf, das Bruch… nicht der Bruch, das Bruch… altes Wort für Sumpf … der Boden unter den Füßen dieser Gegend war nie verlässlich, und ist es auch nicht heute: Und doch auch: der Bruch, die Brüche gehören zu dieser Gegend, zu den Menschen, die hier beidseitig Leben, die Geschichte ihrer Anreisen, aus dem Elsass, der Schweiz, aus dem Osten Polens und aus der Ukraine, drüben in Hohenwutzen auf dem sogenannten Polenmarkt, da arbeiten keine Polen mehr, alles Ukrainer, brechen wir nun durch zur anderen Seite des Flusses … sehen sie links, da treibt ein Hornblatt, das sind wurzellose Wasserpflanzen, bodenlos …“
Eine polnischsprachige Fährfrau (Marysia Dąbrowska, Theater Stettin), ein deutschsprachiger Fährmann (Tobias Lenel, Schauspieler, Regisseur, cineastischer Biograf des deutsch-polnischen Grenzlandes) und ein psychogeografischer Musiker (Marc Weiser, Rechenzentrum, Co-Gründer CTM-Festival, langjähriger Kurator Roter Salon Volksbühne Berlin) bringen Sie in einer Fährverbindung, die eigens für Break on through an den Wochenenden hier die Oder kreuzt, auf die andere Seite.
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Michael Kurzwelly und die Bürger*innen von Słubfurt
Die Botschaft von Nowa Amerika
Soziale Skulptur
täglich 13–20 Uhr
Friedrich der Große hat dazu beigetragen, dass Polen in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts von der Landkarte verschwand, was klar zu verurteilen ist. Aber er hat auch neue Landstriche ohne kriegerische Handlungen gewonnen, wie z.B. das Oderbruch. Er ließ die Sümpfe im Mündungsgebiet der Warthe trocken legen und so entstand das Warthebruch. Er siedelte dort Landwirte an, schenkte ihnen Haus, Hof und Land und damit sie sich auch wie richtige Pioniere fühlten, erhielt der Landstrich den Namen Neu-Amerika. Es entstanden neue Dörfer mit verheißungsvollen Namen, wie Pensylvanien, New Hampshire, Neu Yorck, Florida, Maryland, aber auch Jamaika und Sumatra.
Diese ungewöhnliche Geschichte hat uns dazu inspiriert, den durch die deutsch-polnische Staatsgrenze getrennten Grenzraum Nowa Amerika zu nennen, das Land der Pioniere und Freiheitshungrigen, die einen neuen Raum bürgergesellschaftlich gemeinsam gestalten wollen und erkannt haben, dass dies unser Gelobtes Land ist.
In Nowa Amerika braucht man nicht Asyl zu beantragen, wer kommt, gehört sofort dazu und wird Stadtverordneter des Słubfurter Parlamentes. So ist eine Art Labor entstanden für eine Gesellschaft der Zukunft, in der alle zum WIR dazugehören. WIR kommen aus der ganzen Welt, aus Afghanistan, Syrien, Kamerun, Nigeria, dem Iran, dem Sudan ...
Kommen Sie herein in unsere aus zwei Jurten bestehende Botschaft, herzlich willkommen!
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Ryszard Matecki
Zakrzyczenie – eine Geschichte über die Angst
Wort-Illustrationen/Schnipseljagd
täglich 13–20h
Im Jahr 2022 floss eine tödliche Welle die Oder hinunter, die Hunderttausende von Lebewesen tötete. Ihr Tod wurde in Tonnen gemessen. Für die größte Umweltkatastrophe des modernen Europas wurde bis heute niemand zur Verantwortung gezogen. Die Todeswelle kam vor Stettin zum Stillstand, im Międzyodrze, einem Gebiet, das – wie fast die gesamte Oder – vom Menschen umgestaltet worden war, aber heute wieder verwildert ist. Międzyodrze wurde zu einer Enklave, in der Fische vor dem Tod Zuflucht finden konnten und aus der das Leben wiederaufleben und in den Fluss zurückkehren konnte.
Im Februar 2023 traf sich in Chojna eine Gruppe von Wissenschaftler:innen, Flussaktivist:innen, Künstler:innen, Musiker:innen und Fotograf:innen, um über die Wiederbelebung der Idee der Gründung eines Nationalparks in Międzyodrze zu sprechen.
Das Thema der Gründung eines Nationalparks tauchte in den Medien auf, und wir starteten eine Kampagne zum Schutz des Międzyodrze. Der Schutz der Natur in einem Gebiet, das seit Jahren nicht mehr vom Menschen genutzt wird, scheint ein politisch neutrales Thema – doch leider fiel es in eine Zeit verschiedener polnischer Wahlkampagnen: Parlamentswahlen, Kommunalwahlen, Europawahlen, Präsidentschaftswahlen. Und in jeder dieser Kampagnen nutzten Politiker den Nationalpark, um den Menschen Angst einzujagen, um in ihnen Furcht und Hass zu schüren.
Und um diese Angst und den daraus resultierenden Hass geht es in dieser Geschichte, die versucht, die Mechanismen zu verstehen, die alltägliche Menschen anwenden, die in Zeiten der sozialen Medien in der Lage sind, hasserfüllte Inhalte zu schreiben, ohne dafür Verantwortung zu übernehmen. Angst und der daraus entstehende Hass werden zu Material, mit dem Politiker jede Person und jede Idee bewerfen können.
Die Natur jedoch ist alldem gegenüber gleichgültig. Der Fluss fließt weiter, wie er immer geflossen ist. Der Schrei wird nur zu Dünger, auf dem die Büsche am Flussufer wachsen werden. Denn die Natur siegt immer.
Ryszard Matecki ist Grafiker, Illustrator, Geschichtenerzähler, Oderbewohner, Regionalist, Autor von Reiseführern, Publikationen und Filmen über das Westliche Oderknie; außerdem betreibt er den Kiosk an der Europabrücke nahe Zollbrücke.
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Paula Bogati und Chris Hartschuh
Le Passage Deux
Installation
täglich 13–20h
und Performance am 19. Juli 15:30 Uhr
Das Küntslerduo Paula Bogati und Chris Hartschuh setzten sich seit Jahren in Collagen aus Fotokubismus und Malkunst mit den Übergängen zwischen geografischen Räumen und mit der Passage zwischen Leben und Tod auseinander. Für Break on through to the ODER side remastern sie eigene Werke mit Motiven der Region, bauen aus Acryl- und Siebdruckbildern eine Hütte als temporäres Habitat und als Zollstelle. Im Inneren erwartet die Besucher eine installative Situation, in der sie „mit Herz und Hirn“ (im wahrsten Sinne) eine Entscheidung fällen können, um dann die Eintrittskarte für die Fährfahrt „auf die andere Seite“ zu erhalten.
Am 19. Juli, 15:30 Uhr, laden die Künstler zusätzlich zu einer Performance, welche die Wünsche der Besucher nach Transformation an den Fluss übergibt.
Paula Bogati und Chris Hartschuh haben ihr Atelier und Lebensmittelpunkt in Oderberg und sind Mitinitiatoren der dortigen transdisziplinären jährlichen mehrwöchigen Kunstaktion Rathaus-Spiele Oderberg.
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Liz Erber & Gäste
Borderland ReWilding
Tanz-Langperformance im Grenzland und Paraden für alle
ReWilding am 19. Juli 15–18 Uhr | 20. Juli 13–15:30 Uhr | 26. Juli 16–19 Uhr
Parade der Kakophonie am 19. Juli 13 Uhr und am 26. Juli 12:30 Uhr (Treffpunkt am Theater am Rand)
Borderland ReWilding ist Titel der Doppelperformance der US-amerikanischen Choreografin und Tänzerin Liz Erber (Gründerin des KuNaKu Oderberg). Die Parade der Kakophonie führt mit Gasttänzern und virtuoser Percussion vom Theater am Rand an die Oder. Zur tänzerischen Prozession, an der jede:r teilnehmen kann, leitet sie an. Mit Trommeln und zuvor im Blitzkurs gelehrten Bewegungspattern führt der Tanz die Menge aus ihrer Alltagstaktung in die polyrhythmische Landschaft. Mit dem Ankommen der Parade an der Oder geht der kakophone Zug in Stille über, erzeugt Kontrast, gerät mit der Umwelt in den Fluss.
Der zweite Part der Performance – Rewilding – geht dann über den Fluss, spielt auf dem anderen Ufer. In einer mehrstündigen Dauerperformance in Mikrotanzbewegung verbinden sich Erber und performative Gäste mit ihrer inneren biologischen Wildnis sowie mit derer, die sie im lang unzugänglichen Grenzland umgibt. ReWilding ist eine Serie, die u.a. auf dem Berliner Alexanderplatz den Kontrast von innerer und äußerer Natur und ihren Überbauungen wie Negierungen suchte. ReWilding ist eine performative Beweisführung, dass wir immer Part dieser Wildnis bleiben. Der installative Akt ist von weit über den Fluss zu sehen oder von nah nach Fährfahrt zu erleben
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Jana Debrodt
Im Fluss verankert
Audioinstallation
täglich 13–20 Uhr
In einer mongolischen Jurte am Oderufer entsteht eine interaktive 6-Kanal-Klanginstallation von Jana Debrodt. Klänge aus Polen, Deutschland, Osteuropa und dem Balkan verweben sich mit biografischen Fragmenten und historischen Resonanzen der Region zu einem vielschichtigen Hörraum. Besucher:innen bewegen sich durch ein rhizomatisches Netzwerk aus Erinnerungen, Folklore und Feldaufnahmen – beeinflussen die Klanglandschaft mit jedem Schritt. Objekte mit geografischen, kulturellen oder persönlichen Bezügen dienen dabei als Lautsprecher oder Resonanzkörper. In einem dialogischen Spiel aus polnischer und deutscher Sprache wird die Zerrissenheit und Verbundenheit der Region rund um die Oder hörbar – als Einladung, Heimat neu zu denken.
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Daniel Rocher
Hier und Dort
Holzinstallationen
täglich 13–20 Uhr
„Ich bin kein Künstler” sagt Daniel Rocher, „sondern Holzliebhaber”. Der gebürtige Franzose wohnt in Oderberg, fühlt sich längst als Oderbrüchler. Er ziegt mehrere meterhohe Installationen aus Holz, in denen sich die Einheit von Dulalität maifestiert. Sie tragen Titel wie „Missratende Spaltung”, „Kranichpaar”, „Hier und Dort”. Daneben hebt er namenlose Baum-Fundstücke aus der Natur der Region, fast unbehandelt, auf den Sockel. Vor Ort wird er live eine weitere Installation entwickeln, welche die Resonanz des Ortes und des Publikums von Break on through to the ODER side widerspigelt.
Daniel zeigte seine Arbeiten zuletzt im Rahmen der Trio-Ausstellung Passages Clandestins am Theatersaal Klandorf/Schorfheide zum deutsch-französischen Festival Brandenbourg, mon amour! sowie in einer Solo-Open-Air-Ausstellung in Oderberg Zeitkritische Installationen – Street Art vom Malerwinkel zum alten Kranhaus.
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Karolina Kuszyk
In den Häusern der anderen/Poniemieckie
Objekte, Fotos, Audio
täglich 13–20 Uhr
Lesung 26. Juli, 16:30 Uhr
Poniemieckie heißt in Polen das ehemals Deutsche: Orte, Gebäude, Gegenstände, die von Millionen Deutschen zurückgelassen wurden, als sie am Ende des Zweiten Weltkriegs gen Westen flüchteten. Die neuen Besitzer waren Polen, oft selbst Vertriebene oder Umgesiedelte. Was den einen Verlust der Heimat, war den anderen Neubeginn im Fremden. Zwei Enden einer Geschichte, die zeigt, wie Biografien und Dinge über Zeiträume, Landesgrenzen und Generationen hinweg bis heute miteinander verwoben sind. Karolina Kuszyk zeigt eine Mini-Ausstellung mit beschriebenen Objekten sowie Fotos als Bildschirmprojektion aus ihrem beidseits der Grenze preisgekürten Buch. Am 26. Juli kommt sie zu einer Lesung.
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Mido Kawamura
Kostüm und Textilkunst
täglich 13–20 Uhr
Mido Kawamura ist für die Kostüme einzelner Performances (Break on Through, Borderland ReWilding) verantwortlich. Das Kostüm setzt hier die Performer:innen in eine optische und energetische, sichtbare Verbindung zu der umgebenden Natur und den Zuschauern. Mido Kawamura arbeitet seit vielen Jahren für Tanz-Performances, u.A. Minako Seki (Butoh), Andrea K. Schlehwein (AKS Kärnten), Eisfabrik Hannover, gestaltete die Kostüme für den viel dotierten Tanz-Kunstfilm Aeon Oz und vieles mehr.
Mido Kawamura gestaltet das Haus am See in Chorin, ein Seminar und Veranstaltungsort und entwickelte mit ihrem Partner Matthias Röhrborn hier Raum und Lichtinstallationen, die ebenfalls von dem Geist beflügelt sind, Räume sichtbar und in der Tiefe erlebbar zu machen. Sie lebt seit 2022 in Chorin und hat ihren Berliner Projekt- und Atelierraum nach Britz verlegt.
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Catharina Amann & Iwona Kowalczyk
Deine Geschichte (er)zählt!
Audiowalks
täglich 13–20 Uhr
„Geschichten wandern. Sie überschreiten Grenzen ohne Visum. Leicht sind sie im Gepäck. Und doch wiegen sie schwer. Sie stiften Identität. Über alle Grenzen hinweg.“ Zitat H. Zehschnetzler
Seit 2020 sind Iwona Kowalczyk und Catharina Amann im brandenburgischen Oderberg aktiv. Was als kleine Idee begann, hat sich zu einer Initiative entwickelt. In wenigen Jahren sind persönliche Verbindungen zu den Menschen in der Region entstanden. Dabei rückten zunehmend individuelle Lebensgeschichten, Biografien und Erfahrungen ins Zentrum ihrer Arbeit.
Aus diesen Begegnungen entstanden Projekte, die Geschichten hör- und erlebbar machen – etwa durch inszenierte Lesungen, Audioformate, Ausstellungen und partizipative Erzählveranstaltungen. In Kooperation mit dem Binnenschifffahrtsmuseum Oderberg entwickeln die beiden Frauen Formate, in denen Erinnerungen und Perspektiven sichtbar werden.
Im Rahmen des Projekts Welten verbinden geben sie Hörproben in ihre Arbeit. Sie fragen: Wo verlaufen eigentlich die Grenzen – geografisch, kulturell, in unseren Köpfen? Ist es die Sprache, die uns trennt? Oder vielleicht nur die Vorstellung, dass es eine Trennung gibt? „Wir suchen nach Antworten – und nach Geschichten, die uns verstehen lassen.“
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ODER TALKS
„Im Spiegel des Publikums“ – Künstlergespräch
20. Juli, 15 Uhr
Mit Heiko Michels (Regisseur und Initiator „Break on through to the ODER side“) , Almut Undisz (Leitung Theater am Rand, Co-Kuratorin „Break on through to the ODER side) , u.a.
Die Kurator:innen und eine Auswahl der ausstellenden/performenden Künstler:innen stellen sich den Fragen des Publikums. Michels leitet mit einer Kolumne ein, Titel: „Zur Kreolisierung des Oderbruchs“.
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Oder und i Odra - eine grenzüberschreitende Gesellschaft?
26. Juli, 14:30 Uhr
Uwe Rada (taz-Autor und Oderbiograph), Mathias Diefenbach (Instituts für angewandte Geschichte – Gesellschaft und Wissenschaft im Dialog e. V. der Universität Viadrina), u.a. Kuration/ Moderation Michael Kurzwelly (Künstler, Entdecker von Nowa Amerika)
Międzyhalb płynnymi Grenzen leben,
razem wollen wir do szczęścia streben.
Tu chodzi o to zu verstehen,
że jest nowy Raum für Ideen.
Auszug aus der Hymne von Nowa Amerika
Wir gehen der Frage nach, ob es möglich ist, über die Staatsgrenzen hinaus laborhaft eine offene Gesellschaft zu entwickeln, in der es nicht Wir und die Anderen gibt, in der alle Menschen eingeladen sind, dazuzugehören und diese Gesellschaft zu gestalten?
> mehr zu Nowa Amerika
Aufrüstung: Deutsche Waffen-Angst ODER polnische Wehrfähigkeit?
27. Juli, 15 Uhr
Die unterschiedlichen Perspektiven auf die Rüstungsdebatte
Mit Tomasz Kurianowicz (Chefredakteur Berliner Zeitung) und Gästen
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Panta Rhei
Psychogeographische Klangschiff-Exkursionen (1h Fahrt*)
Reservierung: limited-blindness.eu/panta
* Die Fährfahrten sind kein Transport im Sinne des Personenbeförderungsgesetz. Nutzung auf eigene Verantwortung.
19.Juli, 20 und 21 Uhr (Marc Weiser & Joanna G. Auguri)
25.Juli, 20 und 21 Uhr (Marc Weiser & Caroline C. Tallone)
26.Juli, 20 und 21 Uhr (Marc Weiser & Zinc & Copper)
27.Juli, 12 Uhr (Marc Weiser & Hilary Jeffery & Eleni Poulou)
Panta Rhei ist eine Konzertreihe von psychogeographischen Klangexkursionen mit einem professionellen Floß auf der Oder. Die Erfahrung der Stille auf einem abgeschiedenen Floss im Naturschutzgebiet, in Verbindung mit improvisatorischer Musik auf einem historisch so wichtigen Grenzfluss wie der Oder, soll als meditativer Zustand ohne esoterisches Beiwerk zu einem tiefen Nachdenken über elementare Fragen wie Natur und Krieg führen. Das Floß hat eine Kapazität von zwölf Personen und fährt am 19./25./26. Juli (jeweils um 20 und 21 Uhr) und am 27. Juli (12 Uhr) Juli. Ausgangsort ist das Flussufer Zollbrücke in Brandenburg.
Panta Rhei inszeniert die Flossfahrten als auditive Expeditionen ins Unterbewusste des Oderbruchs mit einem diversen, stilistischen Angebot von Grammy-Nominierter Brass-Musik (Zinc & Copper), akustischem Folk-Noir (Joanna Gemma Auguri, PL), experimenteller Dreh-Leier (Caroline Cecilia Tallone, CH) und Echtzeit-Musik (Hilary Jeffery-Posaune, Eleni Poulou [ex-The Fall]-Elektronik).
Musikalisch begleitet werden die Musiker von dem Expeditionsleiter und Klangkünstler Marcus Weiser.
Mit freundlicher Unterstützung vom Musikfonds
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Ein Projekt im Rahmen von Welten verbinden – Kulturland Brandenburg 2024/2025
Kulturland Brandenburg 2024/2025 wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur sowie das Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg.

Mit freundlicher Unterstützung der brandenburgischen Sparkassen und der Investitionsbank des Landes Brandenburg.


Break on through to the ODER side wird weiterhin gefördert von der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und der Sanddorf-Stiftung. Die Klangschiffexkursionen „Panta Rhei“ sind gefördert vom Musikfonds.


Eine Kooperation mit dem Liederlauschen am Rand und Limited blindness

