Frei Spiel
Ein Wochenende mit Studierenden der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“
11.–13. August
Unsere Bühne gehört auch jungen Künstler:innen. Seit vielen Jahren zeigen Studierende der Schauspielschulen in Berlin und Rostock ihre selbsterarbeiteten Stücke in unserem Theater. In diesem Jahr gestalten dreizehn Studierende der Abteilungen Puppenspiel und Schauspiel der renommierten Berliner Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ gleich ein ganzes Wochenende mit ihrem Frei Spiel, mit Wildem und Leisem, Wohlbedachtem und Belachtem – und mit Schrägem, passend zu unserem eigenwilligen Theater.
Das Programm:
> Freitag, 11. August, 19:30 Uhr
Zwölf und Eine Mühle | Sand fressen
mit Publikumsgespräch
> Sonnabend, 12. August, 15 Uhr
Die Dreizehnjährigen | Die Soubretten
> Sonnabend, 12. August, 17:30 Uhr
Zwölf und Eine Mühle | Sand fressen
> Sonnabend, 12. August, 20:00 Uhr
Keine Panik | Die Ur-Venus
mit Publikumsgespräch
> Sonntag, 13. August, 11 Uhr
Die Dreizehnjährigen | Keine Panik
mit Publikumsgespräch
>>> Empfohlener Austrittspreis ist jeweils 20 Euro,
für Studierende ermäßigt 10 Euro.
Die Stücke:

Keine Panik
Eskapismus! Was denn sonst? Aber warum genau müssen wir eigentlich weg? Und vor allem: Werden wir es das nächste Mal besser machen? Was auch immer bis jetzt schief gelaufen ist, wir leben für die Zukunft: Hoch ist die richtige Richtung! Aber:
Was ist die Antwort? Wohin fließt das Blut in der Schwerelosigkeit? Can you smoke in space? Und: Werden wir vielleicht wahnsinnig werden?
Mit Sarah Liebert, Levi Wessel, Mathilda Maack, Aaron Blanck, Toni Maercklin

Die Ur-Venus
*oder Ur-nicht die Venus
Ein Stück über ein Fundstück: Die Venus von Willendorf, eine blitzgescheite 30.000 Jahre alte Venusfigurine. Viel wurde über sie gesagt. Doch was würde sie selbst sagen, hätte sie eine Stimme und einen beweglichen Körper? „Können Sie ja auch nicht wissen: Was mein Wille wäre und was geschehe, wenn der Wille der Willendorferin wild werden würde, nicht wahr? Aber ich verstehe schon. Irgendwer muss ja die Geschichte schreiben, nicht wahr? Nicht wahr?“
Mit Gerda Pethke, Odile Pothier, Almut Schäfer-Kubelka
Text und Konzept: Almut Schäfer-Kubelka, Puppenbau: Odile Pothier

Sand fressen
Auch wenn diese Insel nie sein Ziel gewesen war, so wäre er früher oder später hier gelandet. Nun galt es, sich mit dem zu arrangieren, was war. Und wo zu Beginn noch das Überleben an vorderster Stelle stand, da wird schnell klar, dass hier seit seiner Ankunft ein viel größerer Feind allgegenwärtig auf ihn lauerte. Die Einsamkeit. Eine Geschichte über Angst, über Abhängigkeiten und darüber, das Unvermeidbare zu vermeiden. Einsam, Zweisam, Schweinsam.
Text, Regie, Bühne und Spiel: Sven Tillmann

Die Soubretten
Szenen nach Motiven aus Die Zofen von Jean Genet: Clarie, Solange und Melange, Schwestern, Dienstmädchen, Angestellte einer despotischen Herrin schrubben, wischen, bohnern, polieren und betutteln Mobiliar und Ego ihrer Herrin gleichermaßen – bis sie beschließen, sich ihrer Herrin ein für alle mal mit einem vergifteten Tee zu entledigen ... Wer ist in einer scheinbar aussichtslosen Situation der Abhängigkeiten und Kränkungen tatsächlich gefangen? Gibt es die gnädige Herrin auch ohne ihre Dienerinnen? Und wer ist ihre wahre rechte Hand und was steigt ihr in den Kopf? Ein surreales (Puppen-)Spiel im Spiel im Spiel beginnt und „nur eine kleine Handbewegung würde genügen und du würdest aufhören zu existieren.“
Mit Almut Schäfer-Kubelka, Maximilian Teschemacher, Sven Tillmann
Regie: Naemi Friedmann, Puppenbau: Melanie Sowa

Zwölf und Eine Mühle
Eine Verwebung der sorbischen Krabat-Sagen. Daraus entsteht eine ganz eigene Erzählung. Ein Experimentierfeld mit verschiedensten Formen und Spielweisen. Über Machtkreisläufe und Ohnmacht. Unsere eigene Variante von Krabat. „Zwölf ist sein Gesetz. Zwölf, und einer hat die Wahl. Sieh, wie sich das Mühlrad dreht. Und drüber fliegt ein Rabe. Merkst du wie die Zeit vergeht? Bald liegst du im Grabe ...“
Spiel, Konzept und Regie: Madita Kuhfuhs und Annika Schaper

Die Dreizehnjährigen – oder unsere Schwester Olga
Ein Kinderstück für Erwachsene nach Marieluise Fleißer: Fleißers erste Erzählung Die Dreizehnjährigen handelt von Kindern zwischen dörflicher Einöde und religiöser Tradition, zwischen Unaufgeklärtheit und fehlenden Vorbildern, und zeigt ihren Versuch, erwachsen zu werden. Eine Geschichte, die zu Beginn wie eine naive Coming-off-age-Story der Zwanzigerjahre wirkt, entwickelt sich zu einer Erzählung voller Gewalt. Dabei kippen die Figuren zwischen Unschuld, Eifersucht und Brutalität, Naivität und Grausamkeit hin und her und schrecken vor nichts zurück. Das Stück bringt Marieluise Fleißers Sprache in einer hybriden Spielform zwischen Figurentheater, Erzählung und Schauspiel auf die Bühne.
Spiel und Konzept: Madita Kuhfuhs, Tanja Linnekogel, Annika Schaper