In seinem achten Album Unterm Radar beschäftigt sich der Songschreiber und Kompinist Danny Dziuk wortgewandt und sprachfertig mit Menschenfressern und Freundschaften jenseits von Facebook, antwortet auf Identitäre, Querfrontler und Israelboykotteure, erzählt von unterbelichteten Trollen und einer Siebenjährigen, die ihrer Mutter auf einer Kinderkrankenstation plausibel erklärt, warum sie auf die dort zur Aufheiterung der Kinder installierten Clowns lieber verzichten würde. Dabei sind seine Songs „durchdrungen von hinreißend trockenem Humor, mit dem er sich gekonnt zwischen der romantischen Leidenschaft Rio Reisers und dem lakonischen Erzählstil Sven Regeners platziert.“ (FAZ).
Musikalisch verblüfft das Album mit einer gelungenen Stilvielfalt: filigran ausgearbeitete Klavier- und Streicherpassagen finden sich neben krachigen elektrischen Gitarren, perlende Popstücke neben Spielarten von Americana und Gospel bis hin zu einem fast barocken Kontrapunkt à la Couperin. Die Einflüsse reichen von Randy Newman über Neil Young und Bob Dylan bis hin zu J.J. Cale und Tom Waits.
Danny Dziuk kommt aus dm Ruhrgebiet und lebt seit 1980 vorwiegend in Berlin. Er schrieb Hits für Stefan Stoppok, Annett Louisan und Ulla Meinecke, dazu viele Theater- und Filmmusiken, darunter für diverse Tatort-Folgen. Mit seinen symphonischen Arrangements bereichert er kräftigst Axel Prahl und dessen Inselorchester, mit dem er regelmäßig durch die deutschsprachigen Lande tourt. Das Spektrum seiner enthusiastischen Fürsprecher reicht von Wolfgang Niedecken bis zu Wiglaf Droste. Mit zahlreichen Preisen und von der Presse oft mit Lobeshymnen überhäuft, ist Dziuk dennoch einem größeren Publikum bisher versagt oder – je nach Sichtweise – erspart geblieben.