Die Tauschbörse für Saatgut und Pflanzen gehört schon lange zum Frühlingsanfang im Theter am Rand. Der Grundgedanke: Globalisierte Konzerne nutzen ihre Monopolstellung, um die natürliche Vielfalt in eine gezüchtete Einfalt zu verwandeln. Die alten robusten, lokal angepassten Landsorten werden von global entwickelten, meist hybriden Sorten verdrängt. Nur der lebendige Austausch kann diesem Prozess etwas entgegensetzen. Tauschen wir unser Saatgut, teilen wir unser Wissen!
Samenfeste Gemüsesorten sind eine ebenso alte wie aktuelle Alternative zu Hybriden und Gentechnik – lebendig, nährstoffhaltig und wichtig für die Artenvielfalt. Gerne gibt Ute Boekholt vom Saatgut- und Permakulturgarten Alt-Rosenthal, die auch unseren Theatergarten pflegt, Inspirationen und praktische Tipps, um mit der Saatgutarbeit im eigenen Garten zu beginnen.
Gegen 15 Uhr hält Judith Düesberg, Ökologin und Gentechnik-Expertin beim Gen-ethischen Netzwerk, einen Vortrag „Gentechnik im neuen Gewand – Bedrohung von Transparenz, Entscheidungsfreiheit und Koexistenz“: Aktuell wird von der EU ein Freifahrtsschein ausgestellt für Pflanzen, die mit den neuen Gentechniken verändert wurden. Wird das Gesetz angenommen, entfällt für diese Pflanzen und ihre Produkte jede Risikoprüfung, Kennzeichnungspflicht und Haftungsanspruch. Ich werde in dem Vortrag kurz erläutern was die neuen Gentechniken sind und welche Konsequenzen der neue Verordnungstext für die gentechnikfreie Landwirtschaft, die Saatgutvielfalt und die Verbraucher:innen hat. Danach freue ich mich auf einen angeregten Austausch mit Ihnen!
Im Anschluss an die Tauschbörse, ab 17 Uhr, zeigen wir zwei Filme im Rahmen der Brandenburger Ökofilmtour mit Publikumsgespräch.
Eine Anmeldung oder Reservierung ist nicht notwendig.