Leck Oasch

Ein österreichisches Solo mit der Sängerin und Schauspielerin Eva Brunner

Die Sängerin und Schauspielerin Eva Brunner

Leck Oasch nennt die gebürtige Österreicherin Eva Brunner ihr Soloprogramm. Derbe Worte? Nun ja, Leck mich am Arsch war schon für Mozart Textvorlage für einen sechsstimmigen Kanon. Mozart ist den Österreichern heilig und der Spruch Leck Oasch klingt unter unseren südlichen Nachbarn lange nicht so anstößig wie bei uns.

Eva Brunner hat ihr Heimatland vor 30 Jahren verlassen und stöbert nun im Dachboden ihrer Erinnerung: „Und dort ist eine Ecke mit österreichischem Zeug. Tolles Zeug. Lieder und Gedichte, die ich zum Teil schon als Kind gehört hab. Sie sind mir nun aus der Distanz neu begegnet. Grund, etwas Neues mit ihnen anzufangen.“

Erstaunlich, was der Oasch so an Kunst hergibt. Brunner singt Lieder von Helmut Qualtinger und Hans Moser (Wenn der Herrgott net will) und selbst Bob Dylan bekommt österreichischen Hintersinn verpasst. Der Radetzkymarsch erklingt auf der Blockflöte, das Publikum erfährt, was es mit der weiblichen Arschin auf sich hat und am Ende heißt es: Bei mir sans alle im Oasch und i bin dem Oasch sein Abszess.

Gegen die Vergeblichkeiten des Lebens und die Gemeinheit des Todes hat niemand süffisantere Waffen als die Österreicher – das bringt Eva Brunner virtuos und g’schmeidig rüber. Ein heiterer, leichter, ironischer, literarischer, philosophischer und durchweg musikalischer Abend, ein ganz spezielles Event, fein, humorvoll und und auf hohem schauspielerischem Niveau!
Daniel Philiippen, Dramaturg, Filmproduzent und Künstlervermittler

Durch das Anklicken des Vorschaubildes werden Sie zu YouTube weitergeleitet. Dort gelten die Datenschutzrichtlinien von YouTube .