Diese meditative Improvisation zu spielen, ist meine Form, mich künstlerisch zu unserer gegenwärtigen Situation auszudrücken. Es ist stiller Protest, Empörung, Verwirrtheit und auch Trauer. Ebenso aber auch die Neugier auf große Veränderungen und die sehnsuchtsvolle Lust auf das, was fehlt – Freiheit und Hoffnung auf eine menschlichere Zukunft.
Das meditative Improvisationskonzert ist kein Konzert im klassischen Sinn. Es hat keinen Anfang und kein Ende. Es entsteht aus der Stimmung, aus der Situation. Ab 19:45 Uhr gibt es hier und da etwas zu sehen und zu hören, ab 20:30 Uhr spiele ich. Irgendwann löst sich das Konzert im Oderbruchabend auf – Bitte lassen Sie es ohne Applaus ausklingen, tragen Sie die Melodien in sich weiter und durch die Nacht.
Folgen Sie meinen Schritten im Erfinden der Melodien, Figuren und Stimmungen. Nehmen Sie die Dynamik und den Wechsel der Tempi in sich auf. Geben Sie sich ganz dieser Welt der Klänge hin.
Fühlen Sie sich vollkommen frei, kommen, gehen, sitzen, hören, schlafen, essen, trinken, beobachten, denken, meditieren Sie – oder genießen Sie einfach den Abend in seiner Gesamtheit. Das ganze Theatergelände steht Ihnen zur Verfügung.
Tobias Morgenstern