Fallada – was nun?

Bekanntes und Neues von Hans Fallada, gelesen von Winnie Böwe

Die Schauspielerin Winnie Böwe und der Gitarrist Rüdiger Krause

Winnie Böwe lässt uns Neues von Hans Fallada entdecken: Die Schauspielerin liest Berichte und Erzählungen von der Mitte der 1920er Jahre bis zu Falladas Tod 1947, die zum Teil wenig bekannt und erst vor Kurzem veröffentlicht worden sind. Sie offenbaren Falladas einzigartiges Gespür für soziale Problemlagen und geben Auskunft über sein von Extremerfahrungen geprägtes Leben. Doch auch eines seiner beliebten (und etwas schaurigen) Märchen und ein Ausschnitt aus seinem berühmtesten Werk Kleiner Mann – was nun? wird nicht fehlen. Begleitet wird Winnie Böwe von Rüdiger Krause an der Gitarre.

Hans Fallada war Buchhalter, Adressenschreiber, Annoncensammler, Verlagsangestellter bevor er Schriftsteller wurde. Seine Morphium- und Alkoholsucht und daraus resultierende Exzesse führten immer wieder zu Anzeigen, Gefängnisaufenthalten und Einweisungen in psychiatrische Anstalten. Mit dem vielfach übersetzten Roman Kleiner Mann – was nun? (1932) gelang Fallada 1932 der internationale Durchbruch. Sein letztes Buch, Jeder stirbt für sich allein von 1947 avancierte rund sechzig Jahre nach dem Erscheinen zum internationalen Bestseller. Weitere bekannte Werke sind Bauern, Bonzen und Bomben, Wer einmal aus dem Blechnapf frisst, Wolf unter Wölfen, Der eiserne Gustav. Fallada starb 1947 in Berlin Pankow, unweit von Winnie Böwes Wohnung.

Winnie Böwe ist Theater- und Filmschauspielerin, klassisch ausgebildete Sopranistin und eine gefeierte Interpretin. Sie studierte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Die Liebe zur Bühne wurde Winnie Böwe in die Wiege gelegt: Ihre Mutter Heide Böwe ist Hörspieldramaturgin, ihr Vater Kurt Böwe gilt als einer der wichtigsten Schauspieler der DDR.

Winnie Böwe spielte in zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen, sang europaweit Opern und Chansons, stand auf großen Theaterbühnen in ganz Deutschland und Österreich und wirkte als Sprecherin in Hörspielen und Hörbüchern mit. Ihr Erfolgsgeheimnis ist ihre pragmatische, unprätentiöse Art, die dem Publikum vor allem durch ihre kontinuierlichen TV-Auftritte als selbstbewusste Frau – manchmal mit einem Hang zur Komik – vertraut ist. 2022 sah man sie u.a. in der historischen ARD-Miniserie Ein Hauch von Amerika und im ZDF in der Reihe Nächste Ausfahrt Glück.

Als Sängerin gastierte Winnie Böwe u.a. mit dem Ensemble Modern. Sie präsentiert europaweit Eisler-, Brecht- und Weill-Konzertprogramme. Ihr aktuelles Album Mir ist heut so nach Tamerlan ist beim Label Künstlerhafen erschienen.

Rüdiger Krause ist Mitglied der Günther Fischer Band, spielte viele Jahre mit Manfred Krug und Barbara Thalheim.