Ein Zimmer für sich allein, das haben sich während des Lockdowns viele Menschen sehnlichst gewünscht, insbesondere berufstätige Mütter. Andere Menschen haben Isolation und Einsamkeit in ihrem Krankenzimmer erleiden müssen. Die Pandemie hat die soziale Schere weiter geöffnet, insbesondere Frauen stark belastet und sich damit negativ auf die Gleichberechtigung der Geschlechter ausgewirkt.
Die Berliner Schauspielerin Judith Rosmair stellt am Muttertag diesen aktuellen Rückschlägen Texte starker Frauen verschiedener Zeiten entgegen, zu Wort kommen Virginia Woolf, Patti Smith, Laurie Penny, Simone de Beauvoir, Judith Butler, Susan Sontag, Margarete Stokowski und Louie Mayer. Die Komponistin und Musikerin Anna Katharina Bauer hat zu den Texten atmosphärische und suggestive Klangwelten geschaffen.
Im titelgebenden Essay etwa analysiert die britische Schriftstellerin Virginia Woolf 1929 auf durchaus humorvolle Weise, warum Gleichberechtigung stark an finanzielle und damit auch an räumliche Unabhängigkeit gebunden ist, und wie diese zu geistiger Unabhängigkeit, künstlerischer Freiheit und damit zu einer Versöhnung der Geschlechter führen kann. Bereits zu Woolfs Lebzeiten vielbeachtet, gehört der Text noch heute zu einem der wichtigsten Texte der Frauenbewegung.
Judith Rosmair arbeitet frei für Theater, Film, Funk und Fernsehen. Sie war Ensemblemitglied am Schauspielhaus Bochum, beim Thalia Theater Hamburg und der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin und arbeitete mit Jürgen Gosch, Thomas Ostermeier, Frank Castorf und Leander Haußmann.
Das Projekt wird gefördert durch das Programm Neustart Kultur.