Nach acht Jahrzehnten taucht im Rheinsberger Tucholsky-Museum ein verschwundenes Buch wieder auf. Darin per Hand geschriebene Zeilen von Kurt Tucholsky an Claire, schön und frech. Beim Stöbern in Museum entdeckt eine Grafikerin, dass die Seite vor der Widmung herausgerissen ist. (Das Buch und die herausgetrennte Seite sind im Tucholsky-Museum zu besichtigen). Gemeinsam mit ihrem Chef will die Grafikerin der Sache auf den Grund gehen. Man reist detektivisch zu den Verbleibsorten des Buches – und gerät in den Strudel absonderlicher Geschichten …
Das berührende jüdische Frauenschicksal der Weimarer Republik, das im Stück den roten Faden bildet, ist eben jene Claire, Tucholskys erste Frau, mit der er 1911 seinen geheimen Liebesurlaub verbrachte und die mit ihrer champagnerleichten Sprache den Roman Rheinsberg erst so charakteristisch machte.
Die persönlichen Krisen von Kurt und Claire werden ebenso sichtbar wie das politische Taumeln nach der Weimarer Republik. Scheidung, nahezu Zwangsenteignung, Approbations-Aberkennung, Flucht nach Frankreich und doch, fast schon in Sicherheit, die Abschiebung in die deutsch besetzte Zone – konnte die Sache noch gut ausgehen?
Antisemitismus, die Rolle der Frau, Krieg und Vertreibung – all diese brandaktuelle Themen werden im Stück aufgegriffen.