Hoch hinaus bis unter die Gürtellinie

In 27 Jahren haben wir schon allerhand erlebt auf unserer Bühne, aber so etwas noch nicht! Zwei volle Stunden zogen die Barbaren Barbies am letzten Augustwochenende ein volles Haus in Bann. Die fünf Superheldinnen des internationalen Artistik-Kollektivs aus Berlin beeindruckten mit atemberaubenden Nummern auf höchstem Niveau: Jonglage mit Reifen und Hüten, ein vertikaler Lauf an der Stange, Spagat am Band und auf dem Trapez, ein Tanz auf einem drehbühnenartig rotierenden Seil.

Das Prinzip der Nummernrevue wurde indes überaus kreativ auf die Schippe genommen, ebenso wie diverse Klischees von Weiblichkeit, Männlichkeit und dem facettenreichen Tohuwabohu dazwischen. Da trat eine sprechende Brustwarze auf, später dann eine Domina, der eine ganze Handvoll Brüste aus dem Dekoltee quoll. Nicht nur einmal ging es auch tief unter die Gürtellinie. Am Ende gab’s tosenden Applaus für eine kolossale Kombination von Artistik und Comedy. Und für uns steht fest: Diese Art moderne Artistik wird es künftig öfter geben in unserem Theater.

Schon am Nachmittag gab es übrigens Staunenswertes zu sehen: Die Teilnehmer unseres Zirkus-Workshops zeigten, was sie in der Woche geernt hatten. Es wurde jongliert und auf dem Ball balanciert, und auch die Jugendlichen zeigten kleine Kunststücke auf der Trapezschaukel und am Band. Höhepunkt war eine Pyramide aus acht Menschen.