Die namhaften Filmemacherinnen Sabine Michel und Dörte Grimm stellen ihren beiden Bücher Die anderen Leben und Es ist einmal vor. In diesen Büchern haben sie Eltern und ihre Kinder und Großeltern und ihre Enkelkinder miteinander ins Gespräch gebracht. Die aufwühlenden Begegnungen zwischen den Generationen zeigen, wie Dialoge entstehen können und wie die aktuelle politische Entwicklung in Ostdeutschland besser verstanden werden kann.
Sabine Michel, geboren 1971 in Dresden, studierte nach Jahren in Paris und Lissabon Angewandte Theaterwissenschaft, später Filmregie an der Filmhochschule in Babelsberg. Seitdem arbeitet die Adolf-Grimme-Preisträgerin für Kino und Fernsehen und am Theater. Mit „Zonenmädchen“ beginnt sie ihre vielbesprochene „Ost-Trilogie“. Den Abschluss bildet ihr aktueller Kinofilm „Frauen in Landschaften“ über vier ostdeutsche Spitzenpolitikerinnen.
Dörte Grimm, geboren 1978 in Pritzwalk, studierte Publizistik, Geschichte und Ethnologie in Berlin. Seit 2008 arbeitet sie als Autorin und Filmemacherin. Sie schreibt Kinderbücher, dreht dokumentarische Formate und engagiert sich im Verein Perspektive hoch drei / Dritte Generation Ostdeutschland. Aktuell dreht sie TikTok-Filme mit Jugendlichen in der Prignitz.
Zum Buch Die anderen Leben
Wenn der Staat DDR kritisiert wird, fühlen sich oft auch die Menschen kritisiert, die in ihm gelebt haben. Das macht Gespräche innerhalb von Familien über ihr Leben in der DDR so schwierig. Viele schweigen bis heute, doch in ihrem Schweigen wächst die Wut. Auf Initiative der Filmemacherinnen Sabine Michel und Dörte Grimm wagen Kinder und Eltern aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen erstmals eine Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte. Diese Gespräche ermutigen, neu und ohne Vorwürfe miteinander ins Gespräch zu kommen.
Zum Buch Es ist einmal
In vielen ostdeutschen Familien wird bis heute nicht unbefangen über das Leben in der DDR gesprochen. Die Filmemacherinnen Sabine Michel und Dörte Grimm haben für dieses Buch Großeltern und ihre nach 1982 geborenen Enkelkinder miteinander ins Gespräch gebracht. Dabei prallen nicht nur unterschiedlichste Prägungen und Wertesysteme aufeinander, sondern buchstäblich die Zukunft und die Vergangenheit. Die aufwühlenden Begegnungen zeigen exemplarisch, wie ein Dialog zwischen den Generationen in Bewegung kommen kann, und helfen zugleich, aktuelle politische Entwicklungen in Ostdeutschland anders und besser zu verstehen.
In der neuen Frauenlesereihe So fern, so nah erzählen sechs Autorinnen an drei Abenden von Brüchen, Unterbrechungen und Verwerfungen.
Weitere Lesungen:
> Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat
> Zu Gast: Katja Oskamp
Die Reihe wird unterstützt von der EWE-Stiftung.
