Wer Wolfgang Torklers Musik kennt, weiß, dass man sich hier zurücklehnen kann. Konsequent verfolgt der Pianist seit fünf Solo-Alben und einem Trio-Album den Weg der Reduktion, der Konzentration aufs Wesentliche. Mit René Bornstein am Kontrabass formiert sich ein Duo, das sich der Weite und dem Klang widmet. Sie entschleunigen, bringen Ruhe in unsere gehetzte Zeit. Tief romantisch klingt ihre Musik, schwebend, fast skandinavisch, leicht wie ein Seidenstoff, spielerisch, aber nie verspielt, stringent, aber ohne Fesseln, magisch im Zusammenklang. Melancholisch? Ja klar, was sonst. Aber ohne Trauer, ohne Schwermut, ohne jede Last. Da ist nur Schönheit, pur, unverstellt, ehrlich ...
Wenn die Musik nahe an der Unhörbarkeit knabbert, wenn die Klangstrukturen sich der Übersinnlichkeit nähern, dann ist der Pianist Wolfgang Torkler am Werk. Fast bedächtig spricht Torklers Sound die Sprache der strengen Melodik eines Keith Jarrett und den wiederkehrenden Minimalismen eines Brad Mehldau. Empfindsam und empfindlich streichelt er das Material, das aus Berührungen mit der Natur und der Seele entstanden zu sein scheint. Diese Musik bedarf keiner Erklärung, sie schimmert und flimmert als Klangbegleiter durch Raum und Zeit.
Jazzpodium