Bei Heine kann man noch Tränen lachen – und weinen. Spaß und Schmerz, Witz und Wehmut wechseln von Vers zu Vers. Das Programm führt durch die einzelnen Lebensstationen des Dichters, vom übermütigen Jüngling zum todkranken Heimatlosen, mal ironisch, mal spöttisch, mal schwelgend, mal sentimental. Jens-Uwe Bogadtke zeigt, wie schön, wie musikalisch Sprache sein kann – und wie modern Heinrich Heine ist. Der Schauspieler erzählt, rezitiert und singt, einfühlsam begleitet am Klavier.
Aus einer Kritik:
Heine, der Politische, der Zornige, der Sinnliche, der Leidende, der Bissige und bei allem immer der Humorvolle. Dem Können und der Spielfreude von Bogadtke ist es zu verdanken, dass nichts ins Seichte abgleitet. Die Texte sind sehr abwechslungsreich ausgewählt, der Schauspieler trägt sie mit solcher Intensität und Wandlungsfähigkeit vor, dass das Publikum von einer Emotionslage in die andere geworfen wird. Gerade noch besingt er die Liebe, erst in leicht sentimentalen Worten, begleitet von schwungvollen Pianotönen, dann wieder ironisch und frivol, um gleich darauf die verletzliche Schriftstellerseele zu offenbaren: „Aus meinen großen Schmerzen mach ich die kleinen Lieder.“