Der in Waldsieversdorf in der Märkischen Schweiz lebende, international vielfach preisgekrönte Komponist, Autor, Choreograf und Regisseur Helmut Oehring (geboren 1961 in Ost-Berlin) ist CODA – Kind gehörloser Eltern. Seine Muttersprache, die Gebärdensprache der Gehörlosen, bildet in ihrer räumlichen Syntax und Grammatik wie auch abstrakt-körperlichen Poesie die DNA seiner audiovisuellen Partituren, Choreografien und Inszenierungen.
In der KonzertLesung kombiniert Helmut Oehring Ausschnitte aus seiner Autobiografie Mit anderen Augen. Vom Kind gehörloser Eltern zum Komponisten mit neuen, noch unveröffentlichten Drehbuch-Texten über seinen gehörlosen Bruder Alexander W., dem weltweit ersten gehörlosen Bankräuber, Kleinkriminellen und mehrfachen Republikflüchtling der deutschdeutschen Geschichte.
Die Texte verlinkt er mit instrumentalvokalen Konzertwerken seines über 30-jährigen kompositorischen Schaffens, in neuen für das Ensemble Quillo erarbeiteten Fassungen von Solo über Duo und Trio bis zum Quintett, in denen er selbst als Gitarrist, Sprecher und in Gebärden agiert. Mit den herausragenden Instrumentalsolist:innen des Ensemble Quillo für Neue Musik in Brandenburg hat er in den letzen Jahren bereits einige audiovisuelle Konzerterlebnisse der besonderen Art realisiert – zuletzt 2021 die Uraufführung der neuen Fassung seiner Seven Songs for Sunrise auf den Oscar-gekrönten Stummfilm Sunrise. A Song of Two Humans von F. W. Murnau und in diesem Frühling die KonzertGebärdenTanzFilmPerformance in vier Teilen Die Welt mit anderen Ohren sehen.