Alexander Osangs Reportagen der Jahre 2010 bis 2020 sind Befragung und Selbstbefragung – und entwerfen wie nebenbei das Porträt eines ganzen Jahrzehnts.
Am Beginn steht die Finanzkrise, am Ende die Coronapandemie, dazwischen Afghanistan, Fukushima, Terrorismus, die Flüchtlingskrise 2015 und der Aufstieg rechtspopulistischer Parteien. Osang erzählt von Menschen und Orten, in deren Geschichten die großen Zeitläufe eingeschrieben sind. Ob Politiker, Sportler, Menschen aus der Finanz- und Medienbranche, Unbekannte, die plötzlich im Licht der Öffentlichkeit stehen – seine Texte treffen immer ins Schwarze, und doch vermeiden sie das Fertige, Unumstößliche, um Objektivität Bemühte. Auf diese Weise gelingt ihm beides: berührende menschliche Porträts und eine Erzählung gesellschaftlicher Umbrüche, die uns in Zukunft beschäftigen werden.
Manchmal entstehen Texte in durchwachten Nächten, in einem Kampf, in dem Leben zu Material wird. Dort draußen, bei der Recherche, bin ich Teil der Welt; wenn ich schreibe, ziehe ich mich aus ihr zurück, um eine Perspektive zu bekommen. Alles, was ich liefern kann, ist meine Sicht auf die Person, die ich beschreibe.
Alexander Osang
Alexander Osang ist der beste Reporter, den wir in Deutschland haben.
Jana Hensel, Die Zeit
Osang hat es einfach drauf!
Anja Maier, taz